Arnd Küppers | 18. Februar 2022
Was bedeutet Toleranz in der Corona-Pandemie? Und wo muss sie ihre Grenzen haben? Ein Vortrag von Arnd Küppers, Stellv. Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ) beim digitalen Kolloquium „Proactive Tolerance in Political Education“ vom 10. Dezember 2021 im Rahmen des deutsch-ukrainischen Projektes „Toleranz an den Grenzen Europas: Die Dimension der Ukraine“.
Peter Schallenberg & Alexander Kaiser | 03. Februar 2022
Selbstbestimmung setzt Solidarität mit anderen Personen voraus. Mit einer allgemeinen gesetzlichen Pflicht zur Impfung würde der Staat diese gesellschaftliche Solidarität zugunsten der Schwächsten, in diesem Fall vor allem der Patienten, aber auch derjenigen, die unter den Kontaktbeschränkungen am meisten zu leiden haben, für alle gültig einfordern.
Jochen Sautermeister | 10. Januar 2022
Es gibt das Gerücht, dass manche der Impfstoffe gegen COVID-19 angeblich auf Zelllinien von abgetriebenen Föten basieren würden. Im Interview mit dem Domradio erläutert der theologische Ethiker Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister die ethische Unbedenklichkeit der Corona-Impfstoffe.
Peter Schallenberg | 11. Dezember 2021
Peter Schallenberg betrachtet eine allgemeine Impfpflicht angesichts der pandemischen Notlage als kleineres moralisches Übel eines staatlich vorgeschriebenen Eingriffs in das Grundrecht körperlicher Unversehrtheit, um Folgeschäden wirtschaftlicher und psychischer Art zu vermeiden, und vor allem zugunsten einer dauerhaften Aufrechterhaltung unseres intensivmedizinischen Gesundheitssystems.
Jörg Althammer | 18. November 2021
Während viele Menschen hierzulande oftmals bereits ihre dritte Corona-Impfung erhalten, stehen in den Ländern des globalen Südens Impfstoffe für meist nur 20% der Bevölkerung bereit. In dem Beitrag begründet Prof. Dr. Jörg Althammer, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik und Sozialpolitik an der KU Eichstätt-Ingolstadt, warum eine Aufhebung des Patentschutzes für diese Vakzine zur Schließung der entsprechenden Gerechtigkeitslücke beitragen kann.
Stefan Gaßmann | 11. November 2021
Ein Lockdown nur für Ungeimpfte ist in Deutschland schon bald keine Frage mehr, sondern mindestens in den Bundesländern Bayern und Sachsen längst schon Realität. Die dortige Einführung flächendeckender 2G-Regeln für einen Großteil des öffentlichen Lebens ist nämlich genau das: ein Lockdown für Ungeimpfte. Freiheit und Verantwortung gilt es dabei gerecht auszutarieren.
Lars Schäfers | 15. Oktober 2021
Es geht bei einer Ethik des Impfens nicht nur um Sicherheit für die Gesundheit der Bürger, sondern ebenso um den Schutz der krisengeschüttelten Wirtschaft: Nachdem dieser unser Wohlstandsmotor vom Virus und den zuweilen notwendigen Maßnahmen zu dessen Eindämmung immer wieder gefährlich ins Stottern gebracht wurde, ist das Signal der Politik richtig: keine allgemeinen Lockdowns mehr!
Peter Schallenberg | 23. Juli 2021
„Anreize sind hilfreich und manchmal auch nötig“
Peter Schallenberg setzt bei Impfung auf Vernunft und Freiwilligkeit
Deutschland diskutiert im Kampf gegen die anhaltende Pandemie weiter über die Corona-Impfung. Die einen sind für bessere Aufklärung, mehr Motivation und kreative Zugangsmöglichkeiten, damit sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Wie die katholische Kirche auf die teils kontrovers diskutierten Streitpunkte blickt und warum sich aus dem gelebten Glauben heraus im Für und Wider die Corona-Impfung Vernunft und Freiwilligkeit als beste Ratgeber anbieten, darüber gibt KSZ-Direktor Peter Schallenberg Auskunft.
Stefan Gaßmann | 12. Juli 2021
Die Corona-Krise kann noch keineswegs als überstanden gelten. Mitten in dieser Phase, in der nicht klar ist, ob sich die Pandemie bis zum Herbst wieder verschärft und weiterhin weltweit viele Menschenleben fordert, sind die Deutschen aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen. Dabei ist die Corona-Politik aus Sicht katholischer Sozialethik kein untergeordnetes Thema.
Justitia et Pax | 01. Juli 2021
Die Pandemie verdeutlicht, wie massiv die Ungleichheiten in der globalisierten Welt sind: Nicht nur die Verfügbarkeit der pandemiebekämpfenden Mittel wie Impfungen, medizinische Ausrüstung und medizinisches Personal, sondern auch die durch die Pandemie direkt oder indirekt verursachten Schäden sind äußerst ungleich verteilt. Die Arbeitsgruppe Menschenrechte der Deutschen Kommission Justitia et Pax hat daher jetzt ein Positionspapier zur Impfgerechtigkeit veröffentlicht.
Peter Schallenberg | 17. Mai 2021
Grundrechte im demokratischen Rechtsstaat sind keine vom Staat gewährte Privilegien. Sie sind auch nicht mit dem Hinweis auf Solidarität oder Gleichheit vor dem Gesetz zu beschränken oder vorzuenthalten. Nicht der Bürger als Inhaber der ihm aufgrund der Menschenwürde zukommenden Grundrechte trägt die Beweislast für die Ausübung der Grundrechte. Vielmehr trägt der Staat umgekehrt die Beweislast für eine mögliche und zeitlich befristete Einschränkung der Grundrechte, zu denen natürlich auch Meinungsfreiheit, Reisefreiheit und Religionsfreiheit gehören.
Lars Schäfers | 12. Mai 2021
„Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht gibt, der ist ein Bluthund“ (Sir 34,27), heißt es schon im Alten Testament. Die Frage nach Lohngerechtigkeit hat aber nicht nur eine finanzielle Dimension. Nicht weniger wichtig für das Gerechtigkeitsempfinden vieler Menschen ist ein angemessener Lohn als Ausdruck von Anerkennung. Wer zudem noch vermögensarm oder -los ist, erkennt ebenso, wie wichtig nicht nur gut entlohnte Arbeit, sondern auch das Kapital sein kann, wenn es in Zeiten wie der aktuellen Pandemie den arbeitenden Menschen als Sicherheitspolster fehlt.
Georg Rüter | 30. April 2021
Als am 24. März 2021 Bundeskanzlerin Angela Merkel vor die Presse trat und die gesamte Verantwortung für die Entscheidungen der vorletzten Nacht übernahm, war bereits ausreichend viel Häme über die politisch Verantwortlichen in Berlin und den 16 Bundesländern ausgekippt worden. Mittel- und langfristig sollten wir aber auch die fruchtbaren Hinweise aus dem vermeintlichen Nachtdebakel ziehen.
Ursula Nothelle-Wildfeuer | 27. April 2021
Die Debatte um die Corona-Impfungen beherrscht aktuell die gesellschaftliche Öffentlichkeit. Sozialethisch wird momentan vorrangig die Thematik der Gerechtigkeit gerade im Blick auf die Frage debattiert, ob den Geimpften nicht sofort ihre Freiheitsrechte, die durch die bundes- und landesweit verfügten Regelungen z.T. massiv eingeschränkt sind, zurückgegeben werden müssten. Zu Beginn dieser Debatte war von den Privilegien für die Geimpften die Rede – und dabei ist die Terminologie zunächst das Interessante, das aber auch schon auf die inhaltliche Problematik hinweist.
KSZ-Podcast | 23. April 2021
Was leisten die Kirchen in Deutschland für die öffentliche Bewältigung der Trauer über die Corona-Toten aus sozialethischer Sicht? Wie sollte ihre Gottesrede angesichts der Pandemie aussehen? Über diese und weitere Fragen spricht Lars Schäfers, Wiss. Referent der KSZ, in der zehnten Episode des Podcasts der Grünen Reihe mit Prof. Dr. Gerhard Wegner, Pastor i.R., Publizist und ehem. Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD in Hannover.
Lars Schäfers | 12. April 2021
Sozialversicherung – Sozialstaat – Soziale Marktwirtschaft
Ihr sozialethischer Wert in Zeiten der Pandemie
Vielen Menschen geht es wirtschaftlich schlecht in Zeiten von Corona. Sozialversicherung und Sozialstaat sind gefordert angesichts zunehmender Arbeitslosigkeit sowie Einkommensverlusten und weiteren sozioökonomischen Problemlagen. Der Sozialstaat muss sicherlich auch weiterentwickelt werden. Doch wäre er ohne jahrelang erfolgreiche Wertschöpfung im Rahmen der Sozialen Marktwirtschaft längst nicht so solide und krisenfest.
Stefan Gaßmann | 24. März 2021
Die Feier von Präsenzgottesdiensten in Zeiten rasch steigender Infektionszahlen ist ethisch ambivalent. Der Einwand, dass Gottesdienste immer noch eine physische Zusammenkunft von Menschen und damit auch ein potenzielles Superspreading-Event sein können, ist berechtigt. Es gibt aber gute Gründe davon auszugehen, dass bei den gegenwärtigen Regeln das Risiko einer Übertragung des Coronavirus während der Feier eines Gottesdienstes verschwindend gering ist.
Peter Schallenberg | 13. März 2021
Die Corona-Pandemie ist der größte Einschnitt in unserer Gesellschaft seit dem Zweiten Weltkrieg. Durch das Phänomen der Medikalisierung werden brennglasartig soziale, politische und ethische Probleme gebündelt. Im Sinne einer solidarischen Nächstenliebe muss aber die Frage nach dem „Sollen“ entscheidend sein, nicht die Frage nach dem menschlichen „Können“. Ein ethischer Beitrag in der Zeitschrift Theologie und Glaube: Open Access.
Peter Liese MdEP | 09. März 2021
Die Corona-Pandemie hat Deutschland und Europa nach wie vor fest im Griff und viele Menschen leiden unter den Einschränkungen. Gleichzeitig hat Deutschland mittlerweile die Zahl von 60.000 Toten überschritten. Dr. Peter Liese MdEP erklärt, warum die Öffnung vieler Lebensbereiche erst dann verantwortbar ist, wenn wir das Infektionsgeschehen im Griff haben.
Arnd Küppers | 03. März 2021
In der Corona-Pandemie entdecken viele Kultus- und Schulminister*innen für sich das Thema der Bildungsgerechtigkeit. Bildung ist nicht nur ein hohes Gut, sondern ein Menschenrecht. Bildungsgerechtigkeit ist daher in der Tat eine ethische Forderung von herausragender Bedeutung. Allerdings hängt Bildungsgerechtigkeit nicht allein vom Präsenzunterricht ab – schon gar nicht in Zeiten einer Pandemie.
Peter Schallenberg | 17. Februar 2021
Mit einem schier nicht endenden Lockdown infolge der Bekämpfung der Corona-Pandemie und zunehmender Verwirrung angesichts einer auf kurze Sicht fahrenden Politik mehren sich in Deutschland die Stimmen, die eine mittel- und langfristige neue Aufstellung des Sozialstaates und der Gesellschaft fordern. Zu Recht.
Stefan Gaßmann | 11. Februar 2021
Das diesjährige „Berliner Werkstattgespräch“ der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik (AG CSE) und der KSZ fand pandemiebedingt als Videokonferenz statt. Thema der Tagung war die sozialethische Reflexion der Ursache dafür, dass man nur digital zusammenkommen konnte: die Corona-Pandemie.
Arnd Küppers | 05. Februar 2021
Deutschland und Europa hinken bei den Impfungen hinterher. Das ist inzwischen für jede und jeden offensichtlich. Es ist an der Zeit, dass sich die politisch Verantwortlichen ehrlich machen und die Verantwortung dafür zu übernehmen, statt das Offensichtliche weiter zu leugnen und die Situation zu beschönigen. Ansonsten drohen am Ende auch die demokratischen Institutionen und der europäische Gedanke Schaden zu nehmen.
Georg Rüter | 20. Januar 2021
Wie sieht die aktuelle Situation der Corona-Pandemie, das Wissen um ihre Ursachen, ihre Auswirkungen und die Bekämpfungsstrategien nach nunmehr zehn Monaten Erfahrung aus? Eine kritische und vor allem selbstkritische Reflexion aus der Krankenhausperspektive.
Arnd Küppers | 16. Januar 2021
Immer wieder betont Gesundheitsminister Spahn, zuerst diejenigen zu impfen, die am verletzlichsten sind. Dazu gehören in einem ersten Schritt die Menschen in Pflegeheimen und die über Achtzigjährigen, die völlig zurecht priorisiert werden. Anders als in anderen Ländern werden zu dieser Gruppe in Deutschland aber nicht die jüngeren Menschen gezählt, die aufgrund schwerer Erkrankung oder Behinderung ebenfalls ein sehr hohes Risiko tragen.
Kathrin Rosi Würtz | 15. Januar 2021
Gesundheitskommunikation ist keine einfache Sache und schon gar nicht, wenn es um das Impfen geht. Wie gelingt eine gute Aufklärung zum Corona-Impfstoff? Was prägt eine nachhaltige und effektive Gesundheitskompetenz in Zeiten von grassierenden Verschwörungserzählungen? Impfkommunikation ist nicht so einfach aus dem Ärmel zu schütteln.
Webinar | 13. Januar 2021
Welche Wege haben wir gefunden, christliche Solidarität in der Coronakrise zu praktizieren? Wie können wir die EU-Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen der Pandemie nutzen und wo nötig verstärken? Wie kann eine breit angelegte Impfstrategie ethisch verantwortlich gestaltet werden? Zur Erörterung dieser und weiterer Fragen lädt die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) zu einer Online-Veranstaltung ein.
Georg Rüter | 11. Januar 2021
Ein winzig kleines Virus erinnerte die Krönung der Schöpfung an ihre Sterblichkeit; diese hatte man fast vergessen. Der Homo Deus wurde jäh mit der Tatsache konfrontiert, dass er offenkundig nicht auf der wirkmächtigeren Seite der Geschichte stand. Das Virus suchte und fand seine Wege rund um den Globus; in manchen Teilen besonders schlimm und folgenreich mit bisher fast zwei Millionen Toten. Ein Rückblick auf das Corona-Jahr 2020.
Marco Bonacker | 08. Januar 2021
In einem aktuellen Interview bündelt Heribert Prantl die Kritik an der Kirche in der Corona-Pandemie gerade auch mit Blick auf die Pflege. Wurden die Menschen von der Kirche und ihren Funktionsträgern, zumal in den von der Kirche betriebenen Pflegeheimen, alleine gelassen, wie Prantl beklagt? Bei aller Unzulänglichkeit kirchlichen Handelns muss man diesem Narrativ des Versagens der Kirche mehrfach widersprechen.
Arnd Küppers | 02. Januar 2021
Der Ansatz, für die Mitgliedsländer der Europäischen Union gemeinsam Impfstoffe gegen COVID-19 zu bestellen, war richtig, und zwar nicht nur unter dem ethischen Gesichtspunkt der Solidarität. Nicht besonders klug war es allerdings, dass die Europäische Kommission offensichtlich viel zu spät und viel zu wenig Impfstoff bestellt hat. Die Folge ist, dass Deutschland und Europa derzeit und absehbar auch in den kommenden Monaten über viel zu wenig Impfstoff verfügen.
Stefan Gaßmann | 23. Dezember 2020
Die Frage, ob es unbedingt erforderlich und angesichts der gegenwärtigen Infektionszahlen vertretbar sei, an Weihnachten Gottesdienste zu feiern, bekommt kurz vor den Festtagen Aufwind: Ist es eigentlich ethisch vertretbar, sich in diesen Tagen durch einen Gottesdienstbesuch einem Infektionsrisiko auszusetzen?
Arnd Küppers | 21. Dezember 2020
Europa hat bei der Bekämpfung der Pandemie bislang keine gute Figur gemacht. Die Fall- und Todeszahlen sind hoch, und weil man lange Zeit auf halbherzige Maßnahmen gehofft hat, ist das Infektionsgeschehen nie wirklich unter Kontrolle gebracht worden, sondern immer wieder eskaliert. Wissenschaftler aus ganz Europa haben deshalb einen Appell an die europäischen Regierungen gerichtet, in dem sie eine entschlossenere, nachhaltigen Strategie zur Bekämpfung der Pandemie anmahnen.
Lars Schäfers | 19. Dezember 2020
Die Welt atmet auf, der Impfstoff ist da. Während die ersten Menschen in den USA ihre Impfung schon erhalten haben, hängen die Bundesbürger derzeit in der Warteschleife. In Deutschland soll es nach Weihnachten aber ebenfalls losgehen: Angesichts erster geplanter Impfungen hat Gesundheitsminister Jens Spahn eine entsprechende Impfverordnung unterzeichnet. Damit geht die Debatte über Impfgerechtigkeit in die nächste Runde. Deren globale Dimension darf aber nicht aus dem Blick geraten.
Marco Bonacker | 14. Dezember 2020
Gerade Pflegeeinrichtungen standen und stehen im Fokus der Debatten im Kontext der Pandemie: Wie kann man gerade die Risikogruppen, Alte und Kranke schützen? Besonders die Besuchsverbote und die lange Zeit der Isolierung sorgten dabei auch für Kritik. Waren und sind die Schutzmaßnahmen verhältnismäßig? Darf Freiheit so einschneidend eingeschränkt werden? Ein Beitrag zum Diskurs.
Peter Schallenberg | 11. Dezember 2020
Weihnachten in der Corona-Krise wird anders sein. Weihnachten lässt uns aber auch daran erinnern: Gott wurde geboren vor der Stadt Betlehem, und starb vor der Stadt Jerusalem. Er wählte die Außenseiterposition und erwartet auch von uns, Einsamkeit zu ertragen, um auf den Gedanken zu kommen: Wem geht es schlechter als mir?
Peter Kardinal Turkson | 29. November 2020
Der Bedarf nach bestmöglicher Gesundheitsversorgung wird in Zeiten von Corona zur vorrangigen Priorität, die Diskussion über das globale Gemeinwohl wurde zu neuem Leben erweckt. Die Coronapandemie führt uns vor Augen, wie wichtig ein neues Verständnis von globaler Solidarität und Fürsorge für alle Menschen auf der Erde ist. Es stellt sich die Frage nach Verantwortung und Zuständigkeiten. Welche Akteure in der Gesellschaft sind am ehesten in der Lage, eine „globale Solidarität“ zu gewährleisten?
Wolfgang Kurek | 02. Dezember 2020
Die schwarze Null ist nicht in Stein gemeißelt!
Überlegungen zur Finanzpolitik für die Zeit nach Corona
Die schwarze Null und die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse sind erst einmal suspendiert. Im Zuge der Corona-Pandemie wird der deutsche Staat das Jahr 2020 nach etlichen Jahren Schuldenfreiheit wieder mit einem Haushaltsdefizit abschließen. Doch das Geld ist nicht zum Fenster rausgeworfen.
Arnd Küppers | 19. November 2020
Kürzlich kamen mir Zweifel am Subsidiaritätsprinzip. Nur ganz kurz, aber es ist passiert. Schuld an dieser kurzzeitigen Identitätskrise ist die Runde der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, die sich am vergangenen Montag, dem 16.11., nicht auf eine einheitliche Linie in der Bekämpfung der Corona-Pandemie einigen konnte.
Stefan Gaßmann | 09. November 2020
Freiheit heißt Verantwortung – Verantwortung heißt Freiheit
Ein Perspektivwechsel im Blick auf den Lockdown-Light
Im Umgang mit der zweiten Welle der Corona-Pandemie gibt es Überdramatisierung und Verharmlosung zugleich und überall: Entweder wird die Krankheit verharmlost und die Eingriffe in die Grundfreiheiten überdramatisiert, oder die Freiheitseingriffe werden verharmlost und die Krankheit wird überdramatisiert. Was dagegen hilft, ist nüchternes und vielleicht langweiliges Differenzieren und Argumentieren.
Marianne Heimbach-Steins | November 2020
Entgegen der deklamatorischen Wertschätzung, die die Pflegekräfte im Corona-Jahr 2020 erfahren, sind ihre Arbeitsbedingungen vielerorts schlecht. Das neue Heft der Reihe „Kirche und Gesellschaft“ greift diese Thematik auf, indem es vor allem die Situation der professionell Pflegenden im ambulanten Dienst fokussiert. Dabei werden aus sozialethischer Sicht Vorschläge zur Verbesserung der Lage erörtert.
Peter Schallenberg | 04. November 2020
Eine Krise bündelt Perspektiven und Probleme. Die Corona-Krise schärft den Blick in einer vorher nie da gewesenen Weise auf verschiedene Arten von Güterabwägungen und Folgenabschätzungen. Es bedarf daher einer vorausschauenden, von Nächstenliebe getragenen Ethik in der Gesellschaft, die um die eigene Verwundbarkeit und damit um die notwendige Solidarität aller weiß.
Claus Dierksmeier | Oktober 2020
In der Corona-Krise beschränkten Staaten die Freiheiten ihrer Bürger auf unterschiedliche Weise. Während einige Länder einer autoritären Politik verfielen, ergriffen andere moderate Ordnungsvorgaben, die jedoch populistische Gegenreaktionen hervorriefen. Vor diesem Hintergrund geht das neue Heft der Reihe „Kirche und Gesellschaft“ der Frage nach, wie sich künftige Ausnahmezustände ohne Beschädigung demokratischer Institutionen oder pluralistischer Kulturen bewältigen lassen.
Stefan Gaßmann | 28. Oktober 2020
Corona legt ein Problem offen, das schon länger besteht: Dem Staat wird seit Jahren immer mehr die Aufgabe zugewiesen „Rückversicherer für alle gesellschaftlichen Risiken“ zu sein, wie Friedrich Merz, nicht nur im Blick auf die Corona-Krise, in der F.A.Z. vom 26. Oktober schrieb. Die Antwort auf diese Entwicklung, die Merz vorschwebt, ist dabei eine Ausrichtung an einem subsidiären Verständnis von Staat und Gesellschaft.
Arnd Küppers | 16. Oktober 2020
Ja, es ist während der Corona-Pandemie vieles schlecht gelaufen in Amerika. Aber in Europa sieht es in den meisten Ländern keineswegs besser aus als, in vielen sogar schlechter. Und diese Feststellung gilt keineswegs nur bezogen auf die momentane Situation. Manche europäischen Länder haben, gerechnet auf die Bevölkerung, schon jetzt mehr Tote zu beklagen als die USA. Kehren wir also doch wirklich erst einmal vor der eigenen Haustüre.
Jakob Heinrich Ohm | 10. Oktober 2020
Krisenzeiten dienen als Brennglas, in denen sich schon lange zuvor abzeichnende Entwicklungen manifestieren und offenbar werden, sich anderseits aber auch Gestaltungsräume und Handlungsoptionen abzeichnen. Dies gilt auch mit Blick auf das Staatswesen und die derzeitige Pandemie. Ein Denkimpuls am Beispiel der Sakralisierungstheorie nach Hans Joas.